Augentropfen bei Kontaktlinsen – Das sollten Sie wissen

Augentropfen bei Kontaktlinsen – Das sollten Sie wissen

Augentropfen kommen häufig bei Heuschnupfen und Allergien oder Augenerkrankungen zum Einsatz. Oftmals sind nämlich trockene Augen eine Nebenwirkung dieser körperlichen Reaktionen. Durch den Mangel an Feuchtigkeit entsteht ein äußerst unangenehmes Gefühl, das die Sicht der Betroffenen enorm einschränken kann. Mithilfe von Augentropfen wird die Netzhaut befeuchtet und das Auge kann sich entspannen.

Darüber hinaus eignet sich die Flüssigkeit ebenfalls bei Kontaktlinsen. Denn tatsächlich berichten Linsenträger immer wieder davon, dass die Augen aufgrund der Sehhilfen austrocknen. Das muss nicht unbedingt eine Folge des Materials sein, sondern ist häufig auf trockene und kalte Luft zurückzuführen. Sind Sie mit diesen Problemen vertraut? Dann finden Sie im folgenden Artikel alles Wissenswerte rund um das Thema Augentropfen für Kontaktlinsenträger.

Welche Arten von Augentropfen gibt es?

Heutzutage gibt es viele Anbieter von Augentropfen auf dem Markt. Die einzelnen Produkte lassen sich in zwei Kategorien einteilen.

  • medizinische Augentropfen
  • Nachbenetzungstropfen zur Befeuchtung der Augen

Medizinische Augentropfen

Die medizinische Variante der Augentropfen findet dann Anwendung, wenn es sich um ernsthafte Augen- oder Autoimmunerkrankungen handelt. So greifen beispielsweise Menschen mit bakteriellen oder viralen Bindehautentzündungen oder Personen, die unter einer Pollen- oder Hausstauballergie leiden, auf die Hilfe der Augentropfen zurück.

Zu den medizinischen Augentropfen zählen unter anderem antibiotische Tropfen oder Salben. Sie können ausschließlich vom Haus- oder Augenarzt verschrieben werden, da sie rezeptpflichtig sind. Sie fungieren als Medikament und sind mit Inhaltsstoffen versetzt, die zur Heilung von Entzündungen und bakteriellen Infektionen beitragen sollen.

Auch antiallergische Augentropfen gehören zur Kategorie der medizinischen Tropfen. Allergiker kämpfen häufig mit juckenden, trockenen und geröteten Augen. Augentropfen können Abhilfe leisten und die Symptome lindern. Einige Varianten dieser Produkte sind rezeptfrei erhältlich. Andere Tropfen müssen vom Augenoptiker verschrieben werden.

Tropfen zur Befeuchtung trockener Augen

Die zweite Art der Augentropfen sind Nachbenetzungstropfen. Sie dienen der Befeuchtung des Auges und orientieren sich in der Zusammensetzung am natürlichen Tränenfilm. Sie setzen sich unter anderem aus Hyaluronsäure zusammen, die über die Fähigkeit verfügt, Wasser zu binden und somit für den Bestand des Tränenfilms sorgt. Es ist auch möglich, dass diese Tropfen pflanzliche Zusätze wie Euphrasia beinhalten, um das Auge zu beruhigen.

Diese Kategorie unterteilt man in weitere Sparten. So gibt es spezielle Formen von Augentropfen. Kontaktlinsen sind beispielsweise immer wieder verantwortlich für das Austrocknen der Augen. Personen, die Linsen tragen, können durch die Verwendung der Augentropfen verhindern, dass diese Beschwerden auftreten. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Tropfen nicht während des Tragens der Linsen in das Auge geträufelt werden. Es handelt sich nämlich um eine sogenannte Nachbenetzungslösung.

Auch bei trockenen Augen, die auf andere Ursachen zurückzuführen sind, können Augentropfen den Fluss der Tränenflüssigkeit begünstigen. Oftmals können Umweltfaktoren, das Alter oder die Einnahme von Medikamenten als Wurzel des Problems ausfindig gemacht werden. Manche Menschen setzen diese Augentropfen allerdings auch aus ästhetischen Gründen ein. Aufgrund von Stress, Schlafmangel oder zum Beispiel Entzündungen können sich die Augen röten. Dieser Schönheitsmakel wird mit den Augentropfen aus dem Weg geräumt.

Inhaltsstoffe von Augentropfen und ihre Wirkung

Die Zusammensetzung der einzelnen Produkte ist verschieden, es zeigt sich allerdings, dass die Mehrheit über folgende Inhaltsstoffe verfügt:

  • Euphrasia: Erfrischende und beruhigende Wirkung. Linderung bei Entzündungen, Schwellungen und gerötete und verklebte Augen.
  • Vitamin A: Heilung von Zell-Defekten und Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Binde- und Hornhaut.
  • Vitamin E: Fördert die Zersetzung von freien Radikalen durch die Stabilisierung ungesättigter Fettsäuren im Tränenfilm.
  • Sojalecithin: Verbinden von natürlichen Fetten mit dem Tränenfilm zum Schutz vor Verdunsten.
  • Hyaluronat: Bindung von Wasser, um den Tränenfilm zu stabilisieren.
  • Ectoin: Stabilisation des Wassers im Tränenfilm und Schutz vorm Verdunsten.
  • Dexpanthenol: Wundheilung.
  • uvm.

Die Augentropfen unterscheiden sich darüber hinaus in ihrer Wirkungsweise. So gibt es Tropfen, die darauf abzielen, die wässrige Schicht – den Tränenfilm – zu unterstützen. Die Tränenflüssigkeit wird auf einem konstanten Level gehalten, um medizinische Probleme zu verhindern und den Tragekomfort beim Tragen von Kontaktlinsen zu erhöhen.

Andere Hersteller setzen mit ihrer Marke vor allem auf die Unterstützung der Lipidschicht. Infolgedessen wird dem Tränenfilm mehr Stabilität gegeben und die Tränen verdunsten weniger schnell.

Die letzte Variante zielt darauf ab, Entzündungen an der Bindehaut zu mildern. Sie wirken wie Medikamente, um die Augengesundheit zu erhöhen. Ihre Entscheidung für die passenden Augentropfen sollten sie in Absprache mit einem medizinischen Fachmann treffen.

Gibt es Risiken bei der Verwendung von Augentropfen mit Kontaktlinsen?

Die Auswahl für Augentropfen ist riesig. Die flüssigen Hilfsmittel unterstützen bei einer Augenerkrankung, Entzündung, bei Irritationen oder Allergien. Trägt man allerdings Kontaktlinsen, raten Augenärzte zur Vorsicht bei der Auswahl der Augentropfen. Tatsächlich sind nämlich nicht alle Augentropfen mit Kontaktlinsen verträglich.

Die moderne Kontaktlinse ist in der Regel so konzipiert, dass sich kaum noch Ablagerungen auf der Linsen- und Augenoberfläche ansammeln können. Staub, Schmutz und andere Rückstände, die sich sonst auf Kontaktlinsen angesammelt haben, gehören nun der Vergangenheit an. Es handelt sich um besonders weiche Linsen.

Diese Eigenschaft führt allerdings dazu, dass sich die Inhaltsstoffe der Augentropfen – Öle und Konservierungsstoffe – auf der Linse absetzen. Infolgedessen berichten Träger häufig von Irritationen und dem Verlust des Tragekomforts.

Augentropfen ohne Konservierungsstoffe für Allergiker

Neben den Bestandteilen, die sich positiv auf die Augengesundheit auswirken, besitzen Augentropfen oftmals auch Konservierungsstoffe. Diese Zutaten sind zwar in der Regel recht harmlos, können jedoch bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Nichtsdestotrotz müssen Betroffene nicht unbedingt auf die Alternative – die Brille – ausweichen, sondern können weiterhin Kontaktlinsen tragen.

So gibt es Augentropfen, die in Ampullen abgefüllt werden und genau eine Dosis enthalten. Durch die kleine Menge der Flüssigkeit kann auf die Verwendung von Konservierungsmittel verzichtet werden.

Die minimalistische Ausführung hat weitere Vorteile. Die Ampullen lassen sich bequem transportieren und an alle beliebigen Orte mitführen. Hervorzuheben ist zudem, dass die Fläschchen den Kontrollen am Flughafen standhalten und somit im Flugzeug verwendet werden können. Dies ist eine echte Erleichterung, da die trockene Klimaanlagenluft oftmals die Ursache für Beschwerden im Augenbereich ist.

Unterschied zwischen Augentropfen und Kontaktlinsenlösung

Immer wieder kommt es vor, dass auf der Suche nach dem passenden Produkt Augentropfen und Kontaktlinsenlösung verwechselt werden. Es stimmt zwar, dass beide Flüssigkeiten zur Reduktion von Augenbeschwerden führen, doch die Produkte sollten dennoch nicht als Äquivalent gesehen werden.

Während die Augentropfen auf die Benetzung und Befeuchtung der Augen abzielen, kümmert sich die Kontaktlinsen-Pflegelösung um die Desinfektion der Linsen. Die Lösungen sind ausschließlich für die Behandlung von Kontaktlinsen gedacht. Werden sie ins Auge eingeführt, können sie die Augenoberfläche stark verletzen. Außerdem kann es sein, dass man mit der Flasche die Hornhaut schädigt, da die Öffnung nicht für die präzise Dosierung gedacht ist.

Im Gegensatz dazu sind Augentropfen nicht in der Lage, die Linsen zu desinfizieren oder Rückstände zu entfernen. Andernfalls würden die Tropfen Bindehautentzündungen vorantreiben und das allgemeine Infektionsrisiko erhöhen.

Konsequente Pflege der Kontaktlinsen ist nötig

Kontaktlinsen sind wahre Alltagshelfer, die das Leben von mehr als 3,5 Millionen Deutschen erleichtern.  Doch bei diesen Produkten ist auch Vorsicht geboten. Die Oberfläche der Linse arbeitet nämlich ähnlich wie ein Schwamm: Es wird alles aufgesaugt. Sowohl die Tränenflüssigkeit als auch Ablagerungen von Kosmetikartikeln, Staub, Bakterien, Pollen, Schmutz und Viren werden in die Linse aufgenommen.

Dies kann dazu führen, dass das Auge mit Infektionen und allergischen Reaktionen antwortet. Aus diesem Grund ist es unumgänglich, die Kontaktlinsen regelmäßig und gründlich zu reinigen. Langzeitfolgen einer mangelnden Pflege sind Hornhautschäden und -entzündungen sowie Risse, Vernarbung und das Trüben der Sicht.

Große Vielfalt von Kontaktlinsenlösungen

Der Markt der Kontaktlinsenlösungen verfügt über eine unglaubliche Bandbreite:

  • All-in-one-Lösungen: Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei diesem Produkt um ein Allroundtalent. Das Mittel dient zur Pflege, Desinfektion, Oberflächenreinigung und Lagerung. Da bei der All-in-one-Lösungen nur ein Produkt benötigt wird,  zeichnen sie sich häufig durch niedrige Preise aus und sind somit besonders beliebt bei den Verbrauchern.

Bausch und Lomb Biotrue All-in-one Lösung (300ml)

  • Peroxidlösungen: Diese Lösungen eignen sich für Allergiker. Nach der Reinigung ist allerdings eine Neutralisierung notwendig, die mehrere Stunden dauern kann.

CooperVision Refine One Step (1 x 360 ml)

  • Oberflächenreiniger: Der Name ist hier Programm. Der Reiniger entfernt Schmutz von der Linsenoberfläche.

Blink Total Care Twinpack (300ml)

  • Kochsalzlösung: Sie wird verwendet, um die Rückstände des Oberflächenreinigers zu entfernen.

Saline 360ml

  • Aufbewahrungslösung: Handelt es sich bei den Kontaktlinsen um Produkte, die mehrmals benutzt werden, benötigt man eine Aufbewahrungslösung. Diese wird in die Aufbewahrungsbox gefüllt und stellt die Hygiene und Pflege der Linsen sicher.

Verschiedene Einnahmemöglichkeiten von Augentropfen

Je nach Belieben und Präferenz können Augentropfen in verschiedenen Darreichungsformen erstanden werden.

Kleine Ampullen für den Einmalgebrauch

Sehr praktisch im Alltag sind kleine Ampullen. In den kleinen Fläschchen befindet sich genau eine Dosis an Augentropfen, die bei Bedarf benutzt werden kann. Die Ampullen kommen in der Regel ohne Konservierungsstoffe aus.

Augensprays

Eine weitere Möglichkeit der Einnahme sind Augensprays. Die Flüssigkeit wird nicht ins Auge geträufelt, sondern auf das geschlossene Lid gesprüht. Die Flüssigkeit bahnt sich ihren Weg über die Lidkante in das Auge und setzt sich am Tränenfilm fest.

Trockene Augen durch Kontaktlinsen

Leider kann es kaum vermieden werden, dass die Augen durch das Tragen der Kontaktlinsen austrocknet.

Warum kommen trockene Augen bei Kontaktlinsenträgern häufig vor?

Die Gründe für trockene Augen bei Kontaktlinsenträgern sind vielseitig:

  • Schwächung des Tränenfilms
  • Reibung
  • Bindung des Tränenfilms an Auge geschwächt
  • Austrocknung der Kontaktlinsen

Was Sie bei trockenen Augen tun können

Kontaktlinsen werden vom Optiker individuell ans Auge angepasst. Das Auge entwickelt sich allerdings beständig weiter, weswegen auch die Linsen regelmäßig neu eingestellt werden müssen. Trägt man die Linsen über einen langen Zeitraum, ohne sie an die sich verändernden Bedürfnisse anzupassen, können Beschwerden auftreten. Trockene Augen sind ein eindeutiges Anzeichen für schlecht angepasste Kontaktlinsen.

Zudem kann es auch sein, dass Sie die Linsen nicht gut vertragen. Ein Gang zum Augenarzt bringt Aufschluss und Alternativen. So ist es möglich, auf Silikon-Hydrogel-Linsen zurückzugreifen oder auf Tageslinsen auszuweichen.

Doch auch Änderungen in den eigenen Gewohnheiten führen häufig zur Besserung:

  • Verwendung hochwertiger Pflegemittel
  • kleine „Sehpause“ einlegen
  • regelmäßiges Blinzeln
  • Körper hydrieren
  • ausgewogene Ernährung
  • Zigarettenrauch vermeiden
  • Luftbefeuchter installieren
  • Reinigung der Augenlider
  • Schutz vor Zugluft
  • Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln

Trockene Augen als Kontaktlinsenträger vorbeugen

Des Weiteren ist der Umgang mit den Kontaktlinsen ein entscheidender Faktor. Sorgen Sie dafür, dass Sie die Kontaktlinsen nicht länger als nötig tragen und vor dem Schlafen herausnehmen. Zudem müssen die Linsen regelmäßig und sachgemäß gereinigt und in entsprechenden Aufbewahrungsboxen gelagert werden. Auch der Behälter sollte in regelmäßigen Abständen gesäubert und desinfiziert werden.

Das Fazit: Nicht alle Augentropfen vertragen sich mit Kontaktlinsen

Augentropfen sind ein hilfreiches Mittel, um Beschwerden vorzubeugen und zu behandeln. Bei der Wahl der Tropfen sollte man allerdings Vorsicht walten lassen. Denn nicht alle Tropfen vertragen sich mit Kontaktlinsen.