Weitsichtigkeit (Hyperopie, Hypermetropie)
Weitsichtigkeit führt dazu, dass Betroffene in der Nähe schlechter sehen als in der Ferne.

Weitsichtigkeit (Hyperopie, Hypermetropie)

Die Weitsichtigkeit ist eine Sehschwäche, die im Volksmund meist die älteren Generationen betrifft. Betroffene sehen in die Ferne scharf und auf die Nähe hin verschwommen. Oftmals ist es ausreichend, wenn die Betroffenen eine Lesebrille für die Nähe haben. Wer jedoch zusätzlich kurzsichtig ist, braucht eine Gleitsichtbrille. Früher waren die Gleitsichtbrillen noch deutlich zu erkennen. Sie hatten im unteren Teil des Glases einen sichtbaren Schliff. Heute wird selbst das viel professioneller und auch ästhetischer gelöst. Mit den neuen Brillengläsern kann man kaum erkennen, ob nun jemand weitsichtig, kurzsichtig oder vielleicht sogar beides ist.

Was versteht man unter Weitsichtigkeit?

Bei der Weitsichtigkeit ist das Auge zu groß für die Brechkraft. Die Lichtstrahlen müssen sich auf einem Punkt auf der Netzhaut verbinden, damit ein scharfes Sehen möglich ist. Bei der Weitsichtigkeit jedoch ist dieser Brennpunkt hinter der Netzhaut. Somit erscheint die nähere Umgebung unscharf.
Meist ist die Weitsichtigkeit angeboren und in der Regel ist der Augapfel zu kurz. In seltenen Fällen ist aber auch die Brechkraft von Linse, Glaskörper und Hornhaut einfach zu wenig. Oftmals haben Kinder eine Weitsichtigkeit, welche jedoch nur leicht ist und sich verwachsen kann.
Später kann die Weitsichtigkeit aber auch im Alter auftreten und man braucht eine sogenannte Lesebrille. Diese ist in der Regel daran zu erkennen, dass sie eher schmal ist und ganz vorne auf der Nase sitzt. Wenn der Brillenträger nicht gerade liest, schaut er über die Brille drüber, denn in der Ferne sieht er ja scharf. Dies ist ein wenig das typische Bild, wenn man an eine Person mit Weitsichtigkeit denkt.
Die Brillengläser sind je nach Stärke der Fehlsichtigkeit dick und verkleinern die Augen zum Teil stark. Mittlerweile versuchen Optiker die Gläser jedoch auch möglichst dünn herzustellen, damit auch hier die Ästhetik erhalten bleibt.



Die verschiedenen Arten

Es gibt die Achsenhyperopie und die Brechungshyperopie. Bei Ersterer ist das Auge zu kurz und bei Letzterer die Brechkraft der Linse und der Hornhaut zu gering.
Spricht der Arzt oder Optiker dagegen von einer Alterssichtigkeit, so liegt es daran, dass die Linse mit zunehmendem Alter ihre Elastizität verliert. In diesem Fall ist die Brechkraft auch nicht mehr so stark, weshalb das Sehen in der Nähe unschärfer wird.

Die Diagnostik der Weitsichtigkeit

Der Optiker oder Augenarzt stellt die Weitsichtigkeit mittels Refraktionsbestimmung fest. Hierfür werden verschiedene Messmethoden eingesetzt, aber auch das Empfinden der betroffenen Person berücksichtigt. Die Schwierigkeit hier ist, dass der Augenarzt die Akkommodation berücksichtigt werden muss. Das bedeutet die automatische und unbewusste Scharfstellung der Linse. Mittels spezieller Augentropfen wird der Ziliarmuskel kurzzeitig außer Gefecht gesetzt, damit diese natürliche Akkommodation nicht mehr stattfinden kann und der Arzt die Augen genau vermessen kann.

Die Symptome der Weitsichtigkeit

Diese Sehschwäche wird meist erst relativ spät erkannt. Zu Beginn fällt auf, dass die Augen brennen oder schnell müde werden, doch auch Kopfschmerzen oder Augenschmerzen können auftreten. Das Auge versucht bei dieser Sehschwäche den Sehfehler möglichst lange selbst auszugleichen. Der Ziliarmuskel ist hierfür zuständig und somit ständig am Arbeiten.
Erst später bemerken Betroffenen, dass das Lesen in der Nähe immer schwieriger wird. Meist reicht es am Anfang noch aus, wenn Sie das Buch etwas weiter weghalten, doch irgendwann sind die Arme nicht mehr lang genug und der Ziliarmuskel kann die Sehschwäche auch nicht mehr richtig ausgleichen.
Wird die Weitsichtigkeit in noch jungen Jahren festgestellt, lässt sie sich ganz gut ausgleichen. Der Dioptrienwert liegt im Plus Bereich und beträgt in der Regel nicht mehr als +4 bis +5 Dioptrien. In seltenen Fällen aber auch mehr.




Die Behandlung der Weitsichtigkeit

Der Augenarzt oder Optiker kann nach erfolgreichem Sehtest eine Sehhilfe verordnen. Hier kommt eine Brille oder Kontaktlinsen zum Einsatz. Die Sammellinsen sorgen für eine höhere Brechkraft und somit ein besseres Sehen. In der Nähe sieht man dann wieder besser und bei der Weitsicht haben die Augenmuskeln die Möglichkeit, sich zu entspannen.
Auch eine Laserbehandlung käme infrage, doch diese ist relativ kostspielig. Hierzu sollte man sich von einem Experten beraten lassen. Es ist ratsam, mehrere Meinungen einzuholen, da eine fehlgeschlagene Laserbehandlung das Sehen verschlechtern kann oder sogar dauerhafte Beschwerden auslöst. Somit sollte man sich nicht an das nächste Laserzentrum wenden, sondern wirklich erst genau prüfen.
Bei Kontaktlinsen ist zu bedenken, dass diese stärker sein müssen als Brillengläser. Auch ist es wichtig, dass die Kontaktlinsen genau passen, weshalb diese unbedingt vom Profi angepasst werden müssen. Sofern nicht nur eine Weitsichtigkeit, sondern auch noch eine zusätzliche Fehlsichtigkeit oder ein Astigmatismus besteht, braucht es spezielle Kontaktlinsen, die ebenfalls der Spezialist anpassen muss.
Bei der Wahl von Kontaktlinsen hat man freie Hand zwischen Tageslinsen, Monatslinsen oder Jahreslinsen. Ebenso gibt es weiche Kontaktlinsen und formstabile Kontaktlinsen. Somit ist es einfach, die passenden Linsen für unterschiedliche Bedürfnisse zu finden. Am Ende berät aber der Kontaktlinsenfachmann darüber, welche Kontaktlinsen für welches Auge ideal wären.
Auch bei Kindern wird die Weitsichtigkeit mit Hilfsmitteln ausgeglichen, wobei hier meist Brillen zum Einsatz kommen. Gerade bei Kindern ist es wichtig, dass die Fehlsichtigkeit frühzeitig erkannt wird. Auch vom Augenarzt ist ein gewisses Fingerspitzengefühl notwendig, damit die Weitsichtigkeit richtig ausgeglichen wird. Auch ist eine regelmäßige Überprüfung ratsam, damit nicht übersehen wird, wenn die Augen sich verbessern und keine Brille mehr notwendig ist.

Brille oder Kontaktlinsen?

Was nun besser ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt Menschen, die generell keine Brillen tagen möchte, weil sie diese nicht schön finden oder als störend empfinden. Andere dagegen wechseln gerne zwischen Brille und Kontaktlinsen je nach Lust und Laune. Wieder andere tragen nur Brille, weil sie mit Kontaktlinsen nicht zurechtkommen oder diese scheinbar nicht vertragen.
Natürlich mag es auch eine Frage des Preises sein, denn Kontaktlinsen verursachen laufende Kosten, während die Brille im besten Fall für Jahre ausreichend ist und somit nur einmal Geld kostet.
Gerade bei Kontaktlinsen ist ein großes Augenmerk auf die richtige Pflege zu legen, denn mangelnde Hygiene kann nicht nur die Kontaktlinsen schädigen, auch die Augen können in Mitleidenschaft gezogen werden. Somit ist eine tägliche Reinigung unumgänglich. Auch kann es notwendig sein, die Kontaktlinsen früher als gewohnt zu entsorgen, sofern man eine Erkältung oder Augenentzündung hatte.
Am Ende sollte man sich aber ausführlich beraten lassen und die Kontaktlinsen einfach einmal Probetragen, um eine Entscheidung treffen zu können.

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